Wie bereits letztes mal erwähnt bin ich inzwischen im Norden Australiens angekommen. Die Stadt Cairns ist nicht so spektakulär, wie Sydney oder Melbourne, sondern erinnert eher an eine der vielen neuseeländischen Kleinstädte, nur in deutlich größer. Meinen ersten Tag verbrachte ich gleich außerhalb der Stadt mit einem Ausflug in den Daintree Rainforest, den ältesten Regenwald der Welt. Dabei sah ich, im Zuge einer Bootsfahrt, das erste mal Krokodile. Die sind mit ein Grund, warum man im Norden Australiens nicht in jedes Gewässer schwimmen gehen sollte. Salzwasserkrokodile (der Name ist etwas irreführend, sie leben auch in Süßwasser) sehen Menschen nämlich durchaus als Nahrun und wenn man zu nahe zum Wasser kommt läuft man Gefahr, ein Snack zu werden. Auch meine erste Begegnung mit einer großen, gruseligen Spinne hatte ich in dem Regenwald.
Aber ich musste eigentlich nicht unbedingt die Stadt verlassen, um auch an der Tierwelt festzustellen zu können, dass ich in den Tropen angekommen war. Jeden Abend kurz vor Sonnenuntergang flogen tausende Flughunde über die Stadt, im Hafen sah ich Pelikane und auch in der Stadt stehen entlang der Strandpromenade immer wieder auf Schilder, die vor Krokodilen warnen.
Mein Hauptgrund für meinen Besuch in Cairns lag aber ein paar Kilometer vor der Küste. Nachdem mir einige Monate davor ein paar Leute vom Tauchen im Great Barrier Reef erzählt hatten, hatte ich beschlossen die Gelegenheit zu nutzen und meinen Open Water Tauchschein direkt dort zu machen. Am Montag ging es also los mit Theorie und Pooltraining. Dabei wurde uns ganz oft gesagt auf wieviele unterschiedliche Arten wir potentiell sterben könnten, wenn wir etwas falsch machen, aber eigentlich sei es ganicht so schwer. Nach zwei Tagen Pooltraining ging es am Mittwoch in der Früh auf ein Boot, auf dem wir die nächsten drei Tage verbrachten. Am Boot wat eine sehr nette crew und nachdem ich die anderen Tauchneulinge schon von den zwei Pool Tagen kannte hatten wir gemeinsam sehr viel Spaß. Donnerstag zu Mittag – also am zweiten Tag auf dem Boot – hatten wir alle unsere Trainings Tauchgänge absolviert und waren offiziell zertifiziert. Dann durften wir alleine – also natürlich immer mindestens zu zweit – das Riff unsicher machen.
Der erste alleinige Tauchgang war ein bisschen holprig, Navigation unter Wasser ist irgendwie doch deutlich schwieriger als am Land, oder zumindest musste ich mich erst daran gewöhnen. Deshalb landeten wir definitiv nicht dort wo wir in sollten, aber im Endeffekt fanden wir das Boot wieder, also zähle ich das als Erfolg. In diesen drei Tagen bestand mein Tagesablauf immer nur aus tauchen, essen, tauchen, essen, tauchen, essen und schlafen und ich finde drei Tage waren eine sehr gute Zeitspanne.
Zurück am Festland verabschiedete ich mich von meinen neu gewonnenen Tauch-Freunden und schon hieß es auf ins nächste Abenteuer. Mir dem Uber ging es zum Flughafen und auf dem Weg dahin meinte der Fahrer, ich müsste die Hitze mögen, denn mein nächstes Zeil war Darwin. Schon als ich aus dem Flugzeug ausstieg wusste ich genau, was er gemeint hatte. Es hatte 35 Grad im Schatten und auch in der Nacht fielen die Temperaturen nicht unter 27 °C. Da freute ich mich über die Klimaanlage im Hostelzimmer. Diesen Luxus durfte ich jedoch nur eine Nacht genießen, denn dann borgte ich mir ein Auto aus um das Zelt, das ich in Sydney übergeben bekommen hatte endlich in Betrieb zu nehmen.
Mein Plan war es, für vier Tage den Kakadu Nationalpark zu erkunden und dort zu campen. Leider musste ich feststellen, dass auf Grund der Jahreszeit – die Monsun Zeit (wet season) hatte mit Ende März ihren Ausklang gefunden -, noch sehr viel überschwemmt und deshalb ein Großteil der Straßen und Wanderungen noch gesperrt waren. Vier Tage waren daher ein bisschen viel Zeit. Also beschloss ich auf meinem Weg dorthin noch einen Umweg durch den Litchfield Nationalpark zu machen. Diesen Entschluss fasste ich jedoch etwas kurzfristig und so hatte ich dann doch ein bisschen stress noch vor Einbruch der Dunkelheit auf einem Campingplatz anzukommen.
Nachdem ich nach Sonnenuntergang nicht fahren sollte – laut Autovermietung – musste ich umdisponieren und einen früheren Campingplatz anvisieren. Soweit so gut. Dort angekommen, schien vom management niemand da zu sein, also stellte ich mich verwirrt mit meinem Auto in die Mitte der Weise. Noch während ich mir Gedanken machte, wo ich mich am besten hin parken sollte, kam der Besitzer des Campingplatzes und befreite mich aus meiner Ratlosigkeit. Dann tat sich jedoch schon wieder das nächste Problem auf: ich hatte kein Bargeld. Zumindest kein australisches. Nachdem er aber nicht glücklich war über meinen Vorschlag, ich könnte ihn in neuseländischen Dollar bezahlen, überlegte er kurz und schlug dann vor, wenn es mir nichts ausmachen würde, könnte ich auch das Bad/ Klo des Campingplatzes putzen und dafür gratis eine Nacht bleiben. Angesichts der Tatsache, dass außer mir keine Gäste da waren und die Badezimmer dementsprechend sauber waren, war das im Endeffekt ein sehr guter Kompromiss.
Am nächsten Tag ging es für much dann tatsächlich weiter in den Kakadu Nationalpark. Mein erster Stopp dabei waren die Ikoymarrwa Rock Pools, Pools am oberen Ende eines Wasserfalls in denen man baden und die Aussicht genießen konnte. Danach musste ich auch schon direkt weiter zu meinem letzen Programmpunkt des Tages, einer Bootsfahrt im Überschwemmungsgebiet um Krokodile und andere Wildtiere zu beobachten. Das ganze war sehr schön und interessant. Mein Campingplatz in dieser Nacht war deutlich stärker frequentiert als jener am Vortag uńd auch modern genug um Kartenzahlung zu akzeptieren, also musste ich nicht mehr putzen.
Durch einig Planänderungen endete mein nächster Tag schon darin dass ich meine Mitreisenden für die nächsten zwei Wochen schon zwei Tage früher als geplant traf. Davor machte ich jedoch noch einen letzten alleinigen Ausflug zu Felszeichnungen und einem lookout.




































